In der Schule wandelt
sich seit der "Kommunikativen
Wende" vieles (vgl. Eichler;
Hentze 1994 S.133ff ) im Deutschunterricht,
vor allem im Bereich Kommunikation und Miteinander-Umgehen.
Ging es früher um lautreines Sprechen und Vortragen (Sprecherziehung)
und um die Einübung bestimmter angeleiteter Gesprächsformen
(Diskussion, Debatte) so werden seit den 70er Jahren Kommunikationssituationen
in Rollenspielen
eingeübt. Heutzutage werden immer mehr kommunikationspsychologische
Elemente aufgenommen. Einen guten Überblick über die
jüngste Entwicklung im Lernbereich mündliche Kommunikation
gibt Karl Schuster im Taschenbuch des Deutschunterrichts.
Er schreibt einleitend:
"Kein Lernbereich
steht so im Zentrum des Deutschunterrichts wie der mündliche
Sprachgebrauch. Er kann explizit Gegenstand sein ist aber immer
Prinzip, da jeder Unterricht einen Kommunikationsakt erforderlich
macht....als eigener Lernbereich mit einem eigenen Profil konnte
sich dieser erst Ende der 60er Jahre/Anfang der 70er Jahre etablieren.
Wir sprechen von der sog. "kommunikativen Wende"...
(Schuster 1998: S.172/173)
Mit der Kommunikativen
Wende einher geht der Wandel der Lehrerrolle vom Instruktor zum
Lernbegleiter. Eine größere Bewusstheit über veränderte
kulturelle Bedingungen hat zu einer neuen, kooperativeren Art
des Umgangs miteinander als Weg und Ziel geführt.
Die neuen Lernziele und Lerninhalte der Schule sind z.B.:
1.
Miteinander positiv umgehen lernen,
2.
den Anderen gelten lassen und
Interessen ausgleichen,
3.
Antigewalttraining und positives
Bearbeiten von Konflikten (Mediation, Moderation).
In den folgenden Einheiten werden wichtige Problemlagen der Kommunikation
im Unterricht, sinnvolle Gesprächs- und Organisationsformen
im Unterricht, sowie neue didaktische Konzepte für das Kommunikationstraining
vorgestellt.
Es schließt sich ein Kurs in praktischer Rhetorik an, wie
er in der Schule durchgeführt werden kann.
1.10 Die Spiele der Erwachsenen
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2.2 Warum funktionieren Unterrichtsgespräche
häufig so schlecht?
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