0.1 Was will dieses Lernprogramm und was habe ich davon?
Wir leben in einer Kommunikations-
und Wissensgesellschaft.
Die Befähigung zur sach- und partnergerechten Kommunikation
ist für eine aktive Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft
eine Schlüsselqualifikation.
Dennoch haben viele Menschen mit der Kommunikation und dem Umgang
mit dem anderen Schwierigkeiten.
Dieses Lernprogramm will zunächst einmal
Grundeinsichten positiven sach- und partnergerechten Kommunikationsverhaltens
thematisieren und zum Nachdenken darüber anleiten (Teil 1).
Es will diese Einsichten auf Situationen in der Schule hineininterpretieren
und entsprechendes Kommunikationstraining für den Schulunterricht
behandeln, samt einer Einführung in die praktische Rhetorik
(Teil 2).
Das Lernprogramm beschäftigt sich aber darüber hinaus
auch mit konflikthafter Kommunikation, mit Konfliktarten und Konfliktstrategien
(Teil 3),
und mit Möglichkeiten, Konflikte besonders in der Schule
positiv zu lösen (Teil 4).
Das Lernprogramm wendet
sich an
-
-
-
aber auch an jeden,
der pädagogisches oder persönliches Interesse
hat.
Das Programm gliedert
sich in die genannten 4 Teile und insgesamt 64 Lerneinheiten
und Aufgaben.
0.2 Was ist eigentlich Kommunikation?
Kommunikation ist
die menschliche Kontaktaufnahme und Interaktion mit dem Ziel,
sich zu verständigen.
Die
Menschen benutzen bei der Kommunikation Zeichen. Man unterscheidet
sprachliche Zeichen, Wörter (einschließlich Wortformen
und Wortbildungen) und nichtsprachliche Zeichen wie Mimik (Gesichtsausdruck,
Körperhaltung) und Gesten
Der Wissenschaftler definiert dieses folgendermaßen:
"Kommunikation ist
die menschliche und im weitesten Sinne technisch fundierte Tätigkeit
des wechselseitigen Zeichengebrauchs und der wechselseitig adäquaten
Zeichendeutung zum Zwecke der erfolgreichen Verständigung,
Handlungskoordinierung und Wirklichkeitsgestaltung." (Krallmann
/ Ziemann 2001, S. 13)
Kommunikation funktioniert
nicht immer reibungslos. Nicht selten sind wir mit Situationen
konfrontiert, in denen die Kommunikation konflikthaft zu werden
droht oder bereits ist.
0.3 Mögliche Störungen der Kommunikation
- Die Unfähigkeit zuzuhören und
aufeinander einzugehen
- die mangelhafte Fähigkeit, sich in
den oder die anderen hineinzuversetzen
- "aus der Rolle fallen" - sich
nicht genug hineinfinden in die Rollenverteilung, die oft von
außen vergeben ist, und die oft bestimmt, wer sich wie
äußern kann und soll.
- Missverständnisse und Sprachbarrieren
- negative Erfahrungen mit dem anderen, eine
schlechte Beziehung
- Angst oder negatives eigenes Selbstbild
Was ist eigentlich ein Konflikt?
Ein Konflikt lässt sich ganz einfach
mit anderen Begriffen beschreiben:
"Zusammenstoß,
Zwiespalt, Widerstreit" (Duden
Rechtschreibung 1980)
0.4 Übersicht
und Struktur des Lernprogramms
Die Einheiten und Teile des Programms sind
aufeinander aufgebaut, aber sie können auch einzeln und außerhalb
der gegebenen Reihenfolge behandelt werden, wenn gewisse Vorkenntnisse
vorhanden sind.
TEIL
1 Nachdenken über Kommunikation
TEIL
2 Kommunikative Praxis in der Schule und praktische Rhetorik
TEIL
3 Konflikte kennen, erkennen und analysieren
TEIL
4 Konfliktbearbeitung und Konfliktlösung
Bemerkung zum Gebrauch der weiblichen Formen
Die Programmautoren nehmen den Umgang mit den weiblichen Formen
sehr ernst und nicht nur deshalb weil sie wissen, dass viele Nutzer,
vielleicht sogar die Mehrzahl Frauen sein werden. Die weibliche
und männliche Doppelform wird in der Regel verwendet, allerdings
nicht durchgängig, weil das laufend Wiederholung zweier ganzer
Wörter im Text (Lehrer/Lehrerin) die Arbeit stören könnte.
Die Form mit Schrägstrich Lehrer/in wird verwendet wo immer
möglich. An herausgehobenen Stellen wird wenn nötig
auch die Doppelform verwendet, an weniger herausgehobenen Stellen
des Textes und dann wenn die Schrägstrichform nicht möglich
ist, wurde auch auf die Erwähnung der weiblichen Form verzichtet.
Frauen sind aber grundsätzlich immer mitgemeint.
TEIL
1 Nachdenken über Kommunikation
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