Beispiel
für eine Autokaufverhandlung
Wir alle wissen ja eigentlich, wie eine Verhandlung
zwischen zwei oder mehreren Parteien im Prinzip ablaufen kann,
wobei es natürlich immer eine Vielzahl von Möglichkeiten
und Varianten gibt.
Wir wollen jetzt aber nur kurz sammeln, auf welche Elemente es
hier ankommt.
Ein ganz einfaches Beispiel ist eine Verhandlung
von zwei Personen beim Kauf bzw. Verkauf eines Autos:
- Herr Meier will ein Auto kaufen - aber
er will höchstens 2.000 Euro dafür bezahlen.
- Herr Müller will seine alten Golf,
Baujahr 91, verkaufen - für 2.500 Euro.
Jeder möchte also etwas in Bezug auf das Auto, beide haben
Absichten oder eine Intention:
- Jeder hat ein spezielles Interesse, das
von dem des anderen partiell abweicht.
- Welche Lösung ist denkbar?
In grauen Vorzeiten (in denen es allerdings
noch keine Autos gab) hätte Meier seine Kontrahenten vielleicht
niedergeschlagen und den Gegenstand an sich gerissen. Oder - das
wäre auch heute noch möglich - er hätte den Wagen
gestohlen, dann müsste er gar nichts bezahlen. Wir wissen
aber, dass dies eher fragwürdige Lösungen' sind.
Denn es gibt andere Wege, die letztlich für beide Beteiligte
erfolgversprechender sind:
Diese können nur über Kommunikation und über verbale
Präsentation erreicht werden - damit wären wir schon
wieder bei der Rhetorik.
Eine erfolgreiche rhetorische Praxis hat Bedeutung
gerade für unsere Gesellschaft, die nicht zu Unrecht als
Kommunikationsgesellschaft bezeichnet
wird. Da wir nur nicht mehr (oder doch nur selten) auf die Mittel
der rohen Gewalt oder des Betruges setzen, ist es nötig,
seine rhetorischen Fähigkeiten zu optimieren, um Ziele im
Austausch erreichen zu können - wenn nicht alle, so doch
wichtige.
Die Herren Meier und
Müller in unserem Beispiel werden sich also möglicherweise
entgegenkommen, sich in der Mitte treffen und einen Kompromiss
schließen:
Das Auto wird wahrscheinlich für 2.250 € verkauft.
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