Methoden-Training
Heinz Klippert hat noch ein weiteres Buch geschrieben: Methoden-Training.
Auch hier geht er von seiner Kritik am herkömmlichen Unterricht
aus:
"Herkömmlicher Unterricht ist
wie Nahrungsaufnahme. Es wird serviert, gegessen und verdaut".
Obwohl der Mensch am besten das behält, was er selbst
erarbeitet und ausprobiert hat, verausgaben sich deutsche
Lehrer vor allem als "Alleinunterhalter". Sie bestreiten
rund drei Viertel des Unterrichts. Die Schüler sitzen
da und hören zu - oder auch nicht. Der Frontalunterricht
kommt immer weniger bei den Jugendlichen an, und die Unruhe
in den Klassenzimmern laugt die Lehrer aus." |
Um dies zu ändern, entwickelte Klippert "Bausteine
für den Unterricht" - und dies vor allem in Richtung
der Entwicklung von Methodenkompetenz
und damit verbunden das
Kommunikationstraining,
das die Schülerinnen und Schüler zu einem sachgerechten,
lebendigen und selbstbestimmten Verhalten anleiten soll.
Im Folgenden werden wir einige wenige wichtige Aspekte des Trainings
in Methodenkompetenz vorstellen, nämlich:
Lernen wie man lernt: Die Schlüsselqualifikationen
In seinem Buch "Methoden-Training"
bietet der Autor vielfältige Materialen zu vier Bereichen:
- Ein Propädeutikum: Nachdenken über das Lernen (Schüler/innen
tauschen sich darüber aus, wie sie lernen)
- Methoden der Informationsbeschaffung und -erfassung
- Methoden der Informationsverarbeitung und -aufbereitung (von
der Heftführung über die Erstellung von Tabellen bis
hin zum Verfassen von Inhaltsverzeichnissen)
- Methoden der Arbeits-, Zeit- und Lernplanung (beispielsweise
Erziehung von Gedächtnislandkarten oder Mindmaps, Führung
eines Tagebuches über den eigenen Umgang mit der Zeit)

Wie es funktionieren kann - ein Beispiel:
Die Situationsbeschreibung: |
In XY soll eine McDonalds-Filiale
eröffnet werden. |
Die
Aufgabenstellung: |
Informiere dich über
- Arbeitsbedingungen,
- Angebot,
- Preise und
- Werbestrategien.
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Aus dieser Aufgabenstellung können verschiedenartige, auf
selbständige Information und lebendige Kommunikation gerichtete
Verfahren entwickelt werden:
- Ein Vortrag durch Freiwillige vor dem Plenum zum Thema "Arbeit
im McDonalds-Betrieb".
- In Partnerarbeit werden Materialien zum Thema "Betrieb"
erstellt gesprochen und dem Plenum vorgetragen: Karikaturen,
Bilder, Fotos, kurze Texte.
- In einer späteren Stunde kommt es zum "Stichwort-Netzwerk.
- Als Hausaufgabe gibt es das Thema "Wie stelle ich mir
mein Leben mit 30 vor?" Erwartet wird ein Aufsatz und Material
für eine Zeichnung / Collage.
Aufgabe: Überlege dir, was du mit deiner Zeichnung / Collage
zum Ausdruck bringen willst (mit dem Ziel eines Vortrags vor
der Klasse)! ( Klippert 1995)

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