Vertiefung
zu den Begriffen:
Rollendistanz:
"Die Kenntnisse und Fähigkeiten des Einzelnen reichen
als Grundqualifikationen aus, ihn in seiner sozialen Umwelt lebenswürdig
existieren zu lassen. Hierzu ist die Rollendistanz als identitätsfördernde
Qualifikation erforderlich. Durch sie ist das einzelne Individuum
nicht endgültig an bestimmte Vorstellungen und Verhaltensmuster
gebunden und hat daher die Möglichkeit, die eigenen Existenz
frei gestalten zu können. Bei Interaktionsleistungen mit
der Umwelt wird die Fähigkeit zur räumlichen und zeitlichen
Distanz von der eigenen Rolle benötigt." (Broich,
S.9 ff.)
Empathie:
"Um auch anderen Handelnden ihre Rollenfindung und Rollengestaltung
ermöglichen zu können, ist eine Fähigkeit erforderlich,
die in der Rollentheorie als Empathie bezeichnet wird. Dieses
Einfühlungsvermögen verlangt Sicherheit. Die Ich- Identität,
die das Individuum in einer bestimmten Situation errichtet, legt
Grenzen fest, über die hinweg der Person eine Rollendistanz
schwer fällt. " (Broich
1999: S.9 ff.)
Amiguitätstoleranz:
"Bei Konfliktlösungsversuchen abweichende Erwartungen
und Bedürfnisse zu tolerieren, wird in der sozialpsychologischen
Arbeiten als Ambiguitätstoleranz bezeichnet. Die Qualifikationen
Rollendistanz, Empathie und Ambiguitätstoleranz sind Bestandteile
zur Erhaltung von Interaktionen und zur Weiterentwicklung der
Lernfähigkeit. "(Broich
1999: S.9 ff.)
Die folgenden Qualifikation der Spielleiter/innen
können durch eigene Erfahrungen mit Rollenspiel/szenischem
Spiel gewonnen werden, dabei ist die Teilnahme an Seminaren, in
denen mit diesen Methoden gearbeitet wird, sehr hilfreich.
Spielleiter/innen des Rollenspiels müssen die Wahrnehmungs-
und Verhaltensqualifikationen besitzen, die mit den Zielen des
Rollenspiels realisierbar sind. Diese Qualifikationen lassen sich
folgenden Wahrnehmungs- und Verhaltensbereichen zuordnen: Kenntnisse
von Zeichen, Normen und Sanktionen und die Fähigkeit zum
Aussenden wahrnehmbarer Signale, zum Einhalten von Normen, zur
Sanktionsertragung
und zur Vermeidung von Sanktionen.
Auch bedarf es Kenntnissen und Toleranzkompetenzen der Rollenabweichungen,
aus denen sich die Fähigkeit ergibt, mit Rollenabweichungen
für die Beteiligten befriedigend umgehen zu können.
Diese sind die Fähigkeit zur Sichtbarmachung von Rollendistanz,
zur Selbstdarstellung und Ambiguitätstoleranz, zur Hinterfragung
eigener Wertvorstellungen, zur Erkennung von Abhängigkeitsstrukturen,
zur Durchführung von Rollenwechseln
" (Broich 1999: S. 9ff)
|