2 Kommunikative Praxis in der Schule und praktische Rhetorik

2.7 Rollenspiel und szenisches Spiel










 

Übung zum Rollenspiel:

Interaktionstraining:
Beim Interaktionstraining zum Übungseinstieg in der Aufwärmphase werden die Spiele und Übungen:

  • zur Körper- und Raumerfahrung,
  • zur Wahrnehmung der Innen- und Außenwelt,
  • zur Partnererfahrung,
  • zur Erfahrung mit Als-ob-Fiktionen,
  • zur Wahrnehmung in pantomimischen Spielen ausgeführt.

    Die Anwärmphase zum Gruppeneinstieg (sollte) höchstens 15 Minuten betragen.

    Im Folgenden wird eine von Broich vorgeschlagene Einstiegsübung dargestellt:

Einstiegsübung Körper- und Raumerfahrung nach Broich:

  • Alle gehen gleichzeitig durch den Raum, ohne sich gegenseitig zu behindern:
    Aufrecht gehen. Allmählich schneller werden. Schreiten, eilen, laufen.
    Auf ein Zeichen bleiben alle stehen. Auf ein weiteres Zeichen hin ändern alle die Gehrrichtung. Weiterlaufen, eilen, langsamer werden, noch langsamer werden, stehen bleiben...usw.
    Wir probieren verschiedenen Gangarten aus: schlendern, laufen, gehen, schreiten, hüpfen, flanieren, schweben, robben, wackeln, trippeln, wandeln, traben, stapfen, stiefeln, trotten, tänzeln, schlurfen. Wer eine andere Gangart wünscht, sagt es laut in den Raum. Die anderen Spieler richten sich danach: latschen, zockeln, treten, zuckeln, schleichen, lustwandeln usw.
  • Diese Übung wird in der Regel von der ganzen Gruppe ausgeführt, deshalb muss eine große Bewegungsfläche zur Verfügung stehen, der Raum muss oft leergeräumt werden. Bei der Durchführung der Übungen sollte nicht gesprochen werden, damit die Konzentration auf die Wahrnehmung nicht gestört wird. Nach der Übung sollten sich jeweils zwei Teilnehmer/innen bei einer kurzen Pause über ihre Erfahrungen austauschen. Am Ende der Sequenz sollte noch mal in der Gruppe über die gesammelten Erfahrungen gesprochen werden und dann über den Sinn und Zweck der Übung.

    "Körper- und Bewegungsübungen knüpfen an Handlungs- und Bewegungserfahrungen und- vorstellungen an, beleben vergessene Bewegungsmuster, Körpererlebnisse und-gefühle. Sie helfen individuelle und kollektive Körperhaltungen und Handluungsmuster, die mit ihnen verbundenen Vorstellungen, Gedanken und Gefühle erlebbar und bewusst zu machen und damit das Wissen über die eigenen Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten zu erweitern." (Scheller 1998: S. 43)