2 Kommunikative Praxis in der Schule und praktische Rhetorik

2.6 Praktische Kommunikationsregeln in der Schule










Unterrichtsbeispiel: Erst hören, dann sprechen - Zuhören lernen -
Übungen für Schüler/innen aus einem Sprachbuch für das 7. Schuljahr
(Sprachübungsbuch Deutsch: Cornelsen-Kampverlag)

 

Sich verständigen

 

Zum Reden und Verstehen gehören mindestens zwei:

einer, der............... und einer, der..............

 

  • Und was macht in unserem Beispiel die Verständigung erst möglich?
  • Warum ist hier ein besonderer Verständigungsweg nötig?

 

Dies steht an einem Funkgerät auf einem Schiff.

Weil es beim Funken kein Besetzt-Zeichen gibt, ist dieser Rat besonders wichtig.

Erkläre:

  • Ihr seid zwar keine Funker. Was könnt ihr dennoch für die Verständigung daraus lernen?
  • Vielleicht bekommst du einzelne Funksprüche aus dem Durcheinander heraus. Schreibe sie auf!

 

 

Zuhören lernen

 

Jeder der vier kann etwas anderes hineinhören oder heraushören:

 

 

Man könnte auch sagen, dass man mit vier verschiedenen Ohren hören kann:




- Jede der vier Personen oben hört gerade mit einem "anderen Ohr" aber mit welchem?


Mit wievielen Ohren wir eine Mitteilung hören, hängt von unserer Stimmung ab, aber auch davon, wie gut wir uns mit dem Redner verstehen.

 


Fragen:

  • Was könnten die vier Ohren aus dieser Mitteilung einer Lehrerin heraushören?

    "Du hast schon wieder eine 6 im Vokabeltest!"





    Höre in den nächsten Tagen einmal bewusst mit denen "vier Ohren".
    Schreibe Äußerungen auf, die anders auf dich gewirkt haben, als sie vielleicht gemeint waren.


Zuhören lernen

  • Welches deiner "vier Ohren" ist das empfindlichste?
  • Wodurch bist du am leichtesten zu verletzen?

Wir können lernen, so miteinander zu reden, dass wir den anderen nicht verletzen. Besonders schwer fällt das, wenn man jemanden nicht leiden mag. Häufig sieht man dann nur noch wie durch eine Riesenlupe seine schlechte Eigenschaft:

Die guten Eigenschaften, die er auch hat, bemerkt man gar nicht mehr.
Man muss üben, diese guten Eigenschaften wieder zu sehen.


Das Spiel:

Eine Gruppe Schüler/innen, die häufig Streit miteinander hat, setzt sich in einer Runde zusammen. Ein Freiwilliger geht in die Mitte. Jeder Schüler in der Runde überlegt, was es Gutes über ihn zu sagen gibt, und sagt es. Verboten sind alle albernen, ironischen und abwertenden Bemerkungen. Dann ist das Spiel sofort zu Ende!

Anschließend setzt sich ein anderer in die Mitte und hört sich die "Lobrede" an.
Die Person in der Mitte und auch die anderen sollen keine Diskussion zu den einzelnen genannten Eigenschaften anfangen, sondern nur zuhören. Sonst müßt ihr sofort abbrechen!