2
Kommunikative Praxis in der Schule und praktische Rhetorik
2.5
Gesprächsformen einüben und leben lernen
2.1
Alte und neue Lernziele der Schule
2.2
Warum funktionieren Unterrichtsgespräche
häufig so schlecht?
2.3
Neue Formen der Unterrichtsorganisation
2.4
Grunderwartungen und Grundregeln guter
Kommunikation
2.5
Gesprächsformen einüben und
leben lernen
2.6
Praktische Kommunikationsregeln in der
Schule
2.7
Rollenspiel und szenisches
Spiel
2.8
Das pädagogische Konzept
der TZI
von RUTH COHN
2.9
Kommunikative Straßensperren und
Türöffner von GORDON
2.10
Kommunikationstraining
von KLIPPERT
2.11
Praktische Rhetorik in der Schule
Der
sokratische Dialog (Fakultativ)
Platon lässt
in seinen Dialogen Sokrates als Lehrmeister auftreten, der den
Schüler fragt; nicht weil er die Antwort nicht wüsste,
sondern weil er den Schüler selbständig zu einer Erkenntnis
führen will. Das fragend-entwickelnde Unterrichtsgespräch
wurde zum Modell auch in der deutschen Schule, besonders im Gymnasium.
PRO:
Zweifellos hat
diese Gesprächsform ihren Nutzen, da sie (fast) immer
und überall ergebnisorientiert eingesetzt werden kann,
Lehrer/innen können das Gespräch gezielt steuern
und zu einem (vorher von der Lehrkraft bereits erarbeiteten)
reflektierten Ergebnis führen. So kann das sokratische
Gespräch also ein tieferes Verständnis des jeweiligen
Unterrichtsgegenstandes fördern.
CONTRA:
Die Nachteile
dieser Form liegen auf der Hand, besonders wenn Sie sich das
vorher zu den Schwierigkeiten von Unterrichts-gesprächen
Gesagte vergegenwärtigen:
In der Praxis können sich nur wenige Schüler/innen
aktiv beteiligen, da der Gesprächsverlauf einsträngig
ist, er bewegt sich ping-pong-artig von Lehrer/in zu Schüler/in.
Raum für kreative Auseinandersetzung und ein lebendiges
Klassengespräch bleibt kaum.
Innerhalb eines kommunikativ-orientierten
Unterrichts kann der sokratische Dialog also nur eine Form des
Gesprächs unter zahlreichen anderen sein.