1 Nachdenken über Kommunikation und Rhetorik

1.3 Wovon kann ich lernen? Bezugswissenschaften










(Kommunikations-) Psychologie

Für die theoretische und praktische Bearbeitung von Kommunikationsproblemen und für die Entwicklung von Kommunikationstrainings ist die Kommunikationspsychologie und hier besonders die sogenannte Humanistische Psychologie bedeutsam geworden. Letztere entwickelte sich in den frühen 60er Jahren in Absetzung von der damals vorherrschenden Psychoanalyse (Sigmund Freud) und dem Behaviorismus (z.B. Burrhus Skinner: Verbal Behavior).
Wie der Beiname "humanistisch" schon sagt, ist diese Richtung besonders an einem positiven Menschenbild orientiert: der Mensch wird als selbstbestimmtes, mündiges und individuell wahlfähiges Wesen gesehen. Die Humanistische Psychologie macht sich die Entwicklung der Fähigkeiten des einzelnen Menschen zum Forschungsgegenstand und Ziel und will neurotische Störungen beseitigen und u.a. die kommunikativen Fähigkeiten fördern.

Zu den wichtigsten humanistischen Psychologen mit kommunikativem Schwerpunkt gehören:

Ruth C. Cohn (1994) mit dem Ansatz der themenzentrierten Interaktion, der Begründer der klientenzentrierten Psychotherapie Carl Rogers, der Transaktionsanalytiker Eric Berne und auch das sogenannte Neurolinguistische Programmieren (NLP).
Im weiteren Sinne kann man auch den systemischorientierten Kreis der Psychologen um Paul Watzlawick dazurechnen. Bekannt ist auch der Gestalttherapeut Fritz Pearls (1976). Der bekannte Gesprächspsychologe Schulz von Thun ist von der Humanistischen Psychologie beeinflusst, nimmt aber auch systemtheoretische und konstruktivistische Elemente in seine Modelle auf.

 

 

Sprechwissenschaft und Sprecherziehung   Kommunikationssoziologie und Medienwissenschaften