Kommunikationssoziologie
und Medienwissenschaften
Neben der Psychologie und der Sprachwissenschaft ist es besonders
die Soziologie, die sich seit ihrem Beginn im 19. Jahrhundert
mit den Phänomenen der menschlichen Kommunikation auseinandergesetzt
hat.
Was ist Kommunikationssoziologie?
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Soziologisch gesehen ist Kommunikation zunächst
die allgemeine Bezeichnung für den
Prozess der Übermittlung jedweder Informationen.
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Die Kommunikationssoziologie
betrachtet die Kommunikation als Übermittlung von Kommunikationsinhalten
von einem oder mehreren Kommunikatoren zu einem oder mehreren
Kommunikanten.
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Oder - wie Roland Burkart es in seinem Buch
"Kommunikationswissenschaft" ausdrückt - es
handelt sich in der allgemeinsten Form um eine
"Bedeutungsvermittlung
zwischen Lebewesen".
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Menschliche Kommunikation ist im Bereich des
sozialen Handelns angesiedelt.
Eng mit diesen Rollen ist die Frage des
Rederechts verbunden (wer
darf reden, wer muss schweigen) und die
Redeformen, die gewählt werden.
So darf der Lehrer dem Schüler einen Befehl erteilen, der
Schüler dem Lehrer aber nicht. Er kann sich nur mit einer
Bitte an den Lehrer wenden, z.B. "Können Sie mir das
noch einmal erklären." Gegebenenfalls ist auch indirekte
Kommunikation möglich: der Schüler kann z.B. sagen:
"Ich verstehe diese Aufgabe nicht." und damit meinen:
"Erklären Sie sie mir bitte noch einmal." Das
schlimmste, was einem von der Rolle her in einem Gespräch
passieren kann, ist "aus
der Rolle zu fallen".
In einem zweiten Schritt kann die Kommunikation informationstheoretisch
betrachtet werden. Sie ist dann der Austausch von Informationen
zwischen (Teil-) Systemen, wobei diese registriert, gespeichert,
und/oder transformiert werden. Der Austausch geschieht über
Kommunikationsmedien, medial vermittelter Kommunikation mit der
sich die Medienwissenschaft beschäftigt.
Kommunikationsmedien in diesem Sinne
sind allgemein alle Vehikel, die Kommunikation ermöglichen,
indem Information vermittelt wird, sowie in gesprochener
und geschriebener Form: Sprache, Gestik, Mimik, aber auch Telefon,
Fax und alle technischen Möglichkeiten des Informationstransports,
insbesondere im Bereich der Massenmedien, also z.B. Zeitung, Rundfunk,
Fernsehen, Computer, Internet etc.
Da wir in einer durch die Entwicklung der Massenmedien bestimmten
Zeit leben, verbindet sich die soziologische Betrachtung der Kommunikation
von Gruppen und Individuen mit einer anderen Wissenschaftsdisziplin,
der Medienwissenschaft.
Moderne technische Kommunikationssysteme:
das Internet
Die älteren Massenmedien (Zeitung, Radio, Film auch Fernsehen)
sind in gewisser Weise als Einwegstraße konstruiert: Ein
Sender schickt eine Botschaft, die ein Empfänger (Leser,
Hörer, Seher) aufnimmt, ohne die Möglichkeit der Rückkoppelung
zu haben.
Anders funktionieren die Computernetze, vor allem das Internet,
die eine Interaktion der verschiedenen
an der Kommunikation beteiligten Seiten
möglich machen. Im Gegensatz etwa zum Hörertelefonat
im Radio ist es hier einer unbegrenzten Zahl von Teilnehmern möglich,
sich aktiv einzuschalten. In Computernetzen fehlen festgeschriebene
Rollen und damit verbundene Verhaltenserwartungen, wie wir sie
von den Massenmedien her kennen. Deshalb kann in ihnen prinzipiell
jeder die Rolle des Moderators übernehmen und zum Anbieter
von Angeboten werden. Das Publikum setzt sich zusammen aus potentiellen
Interaktionsteilnehmern, die jederzeit die "Seite wechseln
können".
Allerdings ist hier eine große Veränderung zur Face-to-Face-Kommunikation
festzustellen, die wir aus unserer Alltagserfahrung kennen.
Im Cyberspace wird unter anonymen Bedingungen
kommuniziert. Deshalb kann im Grunde nicht mehr unterschieden
werden, ob wir es "am anderen Ende der Leitung" mit
einem Menschen oder mit einer Maschine zu tun haben.
Die Kommunikation ist hier also anonymisiert, wie sich etwa im
Chat' zeigt. Hier kann jeder verschiedene Rollen übernehmen,
die nicht mehr mit der realen Person und der Lebenssituation,
in der sich diese Person befindet, identisch sein müssen.
Rollenspiele'
werden also möglich, die genussvoll sein können,
aber auch Gefahren bergen: etwa die, sich im weiten Raum des WWW
zu verlieren. Dies ist, wie wir noch sehen werden, gerade für
die Kommunikation in der Schule und unter Jugendlichen von großer
Bedeutung.
(Kommunikations-)Psychologie
1.4
Wovon kann ich noch lernen? Dem Volk aufs Maul geschaut
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