Grundannahmen über Kommunikation
Die Grundannahmen (Axiome) über das Gelingen
und über Störungen in der Kommunikation sind nach Paul Watzlawick
provisorische Formulierungen, die aus sich selbst heraus verstehbar
sind.
Sie kennzeichnen die Wichtigkeit der Beziehungsseite in der Kommunikation.
Auch zeigen sie, dass die Partner in der Regel in konstruierten, von
ihnen selbst "erdachten" Wirklichkeiten leben (Konstruktivismus)
und in welchen verschiedenen Modalitäten Kommunikation abläuft.
Dazu die folgenden Erläuterungen, bei denen wir versuchen werden
auch auf typische Schulsituationen einzugehen.
Kommunikation heißt, wie wir schon
wissen, nicht nur Informationen austauschen
oder übermitteln, sondern auch miteinander
in Verbindung treten, sich verständigen, sich verstehen.
Kommunikation hat nicht nur etwas mit Inhalten, sondern auch etwas
mit Appellen und Beziehungen zu tun. Systematisch und zugleich systemisch,
d.h. von der Annahme ausgehend, dass wir in selbst konstruierten und
relativ festgefügten Systemen leben und kommunizieren, hat sich
mit solchen Fragen die Forschergruppe um Paul
Watzlawick in dem bekannten und seinerzeit revolutionären Buch
"
Menschliche Kommunikation, Formen, Störungen, Paradoxien"
auseinandergesetzt.
Watzlawick und seine Mitautoren sind Psychotherapeuten und als solche
speziell mit Problemen der menschlichen Kommunikation
bestens vertraut.

Sie haben haben fünf plausible
Vorannahmen, sogenannte Axiome, über
Kommunikation(sabläufe) aufgestellt (alle
Ausdrücke in Klammern sind Zusätze der Autoren des Programms):
1.
Axiom |
" Man kann nicht
nicht kommunizieren"
(Watzlawick 1996,53)
|
2.
Axiom |
" Jede Kommunikation hat
einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer
den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist."
(Ebd.56)
|
3.
Axiom |
" Die Natur
einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe
seitens der Partner bedingt". (Ebd.61)
|
4.
Axiom |
" Menschliche
Kommunikation bedient sich digitaler (verbaler) und analoger (non-verbaler,
nicht-sprachlicher) Modalitäten (Ausdrucksmittel).
Digitale Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische
Syntax aber eine auf dem Gebiet der Beziehungen unzulängliche
Semantik (Bedeutungslehre).
Analoge Kommunikationen hingegen besitzen dieses semantische Potential,
ermangeln aber die für eindeutige Kommunikation erforderliche
logische Syntax". (Ebd.68)
|
5.
Axiom
|
" Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe
sind entweder symmetrisch (gleichwertig) oder komplementär
(ergänzend), je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern
auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht". (Ebd.50-70) |

1.Axiom
" Man kann nicht nicht kommunizieren"
Man kann nicht nicht kommunizieren heißt zum einenl, dass es
in unserer menschlichen Gesellschaft nicht möglich ist, sich
dem Umgang mit dem anderen, der Kommunikation als solcher zu entziehen.
Dort, wo es geschieht, oder erzwungen wird, tritt der
soziale
Tod ein. Im Extremfall, das haben Versuche aus früherer Zeit
gezeigt, ebenfalls der physische
Tod.
Das Axiom meint für die Einzelsituation aber auch, dass selbst
dann, wenn jemand die Kommunikation verweigert ( hartnäckiges
Schweigen, keine Annahme des Gesprächsangebots, in der Schule
oft "abgehängt sein" mancher Schüler/innen in
der Klasse, die sich "ausklinken", weil sie z.B. nicht mitkommen),
dennoch eine Kommunikation stattfindet ("Ich will nicht, ich
kann (jetzt) nicht!").
Watzlawick und andere haben einen sehr weiten Kommunikationsbegriff,
wie wir noch sehen werden.
2. Axiom
" Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt,
derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation
ist."
Dieses Axiom ist ein sehr wesentliches, weil es unsere übliche
Vermutung, Kommunikation sei wesentlich Informationsvermittlung, außer
Kraft und den Beziehungsaspekt "über" den Inhaltsaspekt
setzt.
Zur Konkretisierung wird in der nächsten Einheit folgend
unter dem Stichwort Nachrichtenquadrat
noch näheres ausgeführt werden.
Mit allem, was wir sagen, wird auch deutlich,
welche Beziehung wir zum Empfänger einnehmen.
Der Beziehungsaspekt in der Kommunikation informiert, wie der Inhalt
zu verstehen ist. Auch, wenn wir nur über Sachverhalte sprechen,
definieren wir gleichzeitig - und können es nicht nicht tun -
unsere Beziehung zu der anderen Person. Die Art, wie wir fragen oder
sprechen (Tonfall, Mimik, Gestik) wird dabei unsere Einstellung zur
anderen ausdrücken.
Weiterhin steht fest, dass wir das meiste
in unserem Leben, auch im Berufs- oder im Geschäftsleben, beziehungsgeleitet
tun.
Wir gehen z.B. in die Veranstaltung der einen Dozentin lieber, weil
sie uns sympathisch ist, auch wenn wir wissen, dass wir bei dem unsympathischeren
Dozent/inen mindestens genau so viel lernen können.
Mitleid ist auch immer beziehungsgeleitet.
Die Beziehung von Schüler/innen zur Lehrkraft können die
Einstellung zum Unterrichtsfach (Lieblingsfach oder gehasstes Fach)
wesentlich bestimmen und damit also auch Berufs- und Lebenspläne.
Darüber sollte und muss man mit Schüler/innen sprechen (Meta-kommunikation).
Wenn Gefahr droht, dass Beziehungsstörungen in der Schule die
Inhaltsvermittlung behindern, lassen sich diese Konflikte durch Metakommunikation
oft lösen. Wir müssen lernen, dass wir durch eventuell gestörte
Beziehungen "hindurch" müssen, um sie zu verändern.
Beziehungsstörungen zu erkennen und darüber zu reden ist
sehr wichtig.
3. Axiom
" Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe
seitens der Partner bedingt".
Das Axiom zeigt, dass wir
in einer konstruierten Wirklichkeit
leben.
Die von Watzlawick u.a. vertretene These der Interpunktion von Ereignisfolgen
ist mit der Ausgangspunkt des radikalen Konstruktivismus gewesen,
der von vielen Soziologen, Philosophen, Psychologen und Kommunikationswissenschaftlern
vertreten wird.
Unter Konstruktivismus versteht man, dass die Menschen sich ihre Wirklichkeit
aufgrund von persönlichen, subjektiven Erfahrungen und Urteilen
bilden, und diese dann für "wahr" halten. Diese
"subjektive" Wirklichkeit, die wir zugleich für objektiv
halten, bestimmt dann unser weiteres Handeln. Die Konstruktion
unserer Wirklichkeit vollziehen wir nach Watzlawick als Interpunktion
von Ereignisfolgen, d.h. wir legen (willkürlich aber oft im besten
Glauben) auf bestimmte Ereignisse besonderen Wert, betrachten diese
gewissermaßen als Ursache, Anlass für weitere Ereignisse,
die für uns daraus folgen.
Watzlawick und andere geben ein berühmt gewordenes Beispiel
für Interpunktionen aus dem Bereich der Partnerbeziehungen:
Ein Ehepaar hat dauernd Streit. Sie, die Ehefrau nörgelt dauernd
an ihrem Mann herum, der Ehemann zieht sich zurück und sie nörgelt.
Daraus ergibt sich folgendes kreisförmiges Konfliktschema
(Oszillation):

Beide interpretieren also ihr Verhalten als Reaktion auf das Verhalten
des anderen, sie interpunktieren diese Ereignisfolgen so, dass jeweils
das Tun des anderen als Ursache für das eigene Tun genommen wird:
Sie geht davon aus, dass sie
nörgelt, weil er sich zurückzieht
Er geht davon aus, dass er sich
zurückzieht, weil sie nörgelt.
Die Suche nach dem jeweils Schuldigen ("Du bist schuld!")
führt die Partner in eine ausweglose Situation, in der z.B. jeder
jedem mangelnde Einsicht oder gar Böswilligkeit unterstellt.
Wir kennen solche Situationen aus unserem eigenen Leben, wissen auch,
dass manchmal die "Schuldfrage" bewusst manipuliert wird,
z.B. in politischem Auseinandersetzungen vom Typ "Du hast /Der
hat angefangen!" Und diese Situation "Der hat angefangen!"
kennen wir nun auch vom Schulhof oder in Unterrichtssituationen:
Ein weiteres Beispiel aus der Schule:
|
Schlechte Atmosphäre
in einer Schulklasse, der Lehrer schimpft viel, die Schüler
sind lustlos. |
Der Lehrer:
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"Weil ihr so
apathisch und lustlos seid, muss ich viel schimpfen." |
Die Schüler/innen:
|
"Weil er dauernd
"rummeckert", haben wir keine Lust mehr mitzumachen." |
|
Meist sind solche Untersuchungen der Schuldfrage müßig
und helfen überhaupt nicht weiter. Erfahrene Lehrer/innen lehnen
das unbewusst oder bewusst ab. Das oft einzig sinnvolle Konzept der
Lösung solcher Konflikte ist, "auszusteigen":
"Ich höre auf und du hörst gleichzeitig auch auf."
Solche Interpunktionskonflikte "ohne Anfang und Ende" bestimmen
nicht selten auch die große Politik: Das mörderische Wettrüsten
in den Zeiten des kalten Krieges war ein solches Beispiel.
Schulz von Thun spricht davon, dass die Frage nach dem Anfang genauso
wenig zu beantworten ist wie die Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst
da gewesen ist.
Ein gemeinsames Gespräch
über den Umgang miteinander sollte deshalb
auch nicht die Frage nach dem Anfang oder den Schuldigen stellen,
sondern darauf aus sein, das gemeinsame Spiel zu erkennen und Neuvereinbarungen
zu treffen:
"So und so treiben wir es also miteinander, jeder reagiert
auf den anderen und beeinflusst ihn dann wieder. Was können
wir tun, wie können wir uns ändern, damit das Zusammenleben
in Zukunft für alle befriedigend wird?
(Vgl. Schulz
von Thun 1981: S.87)
4. Axiom
" Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger
Modalitäten.
Digitale Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische
Syntax, aber eine auf dem Gebiet der Beziehungen unzulängliche
Semantik.
Analoge Kommunikationen hingegen besitzen dieses semantische Potential,
ermangeln aber die, für die eindeutige Kommunikation erforderliche,
logische Syntax".
Im Axiom über die Modalitäten der Kommunikation kommt der
weite, über den rein sprachlich hinausgehenden Kommunikationsbegriff
deutlich heraus.
Neben dem Mit-Einander-Sprechen ist auch die Körpersprache, Gestik
und Mimik, die Körperhaltung, die Sprechweise und der gesamte
weitere Kontext zu berücksichtigen, wobei gerade die nichtsprachlichen
analogen Elemente die beziehungssemantischen und damit die Beziehungsaussagen
tragenden sind.
Die Berücksichtigung dieser analogen Kommunikation dient zur
besseren Deutung der inhaltlichen, sprachlichen Aussage. Zu warnen
vermag uns die Tatsache, dass sie manchmal im Widerspruch zum Gesagten
steht: gequältes Lachen, wilde Drohung bei zugleich schüchterner
Körperhaltung, ängstliche Stimmlage in einer Verhandlung
u.a..
Watzlawick u.a. schreiben dazu:
- "Kindern ... wird ja seit alters eine besondere Intuition
für die Aufrichtigkeit oder Falschheit menschlicher Haltungen
zugeschrieben; denn es ist leicht, etwas mit Worten zu beteuern,
aber schwer, eine Aufrichtigkeit auch analogisch glaubhaft zu kommunizieren.
Eine Geste oder eine Miene sagt uns mehr darüber, wie ein anderer
über uns denkt, als hundert Worte." (Watzlawick,
Paul; Beavin;Jackson: 2000, S.64 )
Für den Umgang mit anderen Menschen, insbesondere aber auch
mit Kindern und Jugendlichen sollten wir deshalb folgendes beachten:
- Verbale und nonverbale Kommunikation sollten sich ergänzen
und nicht widersprechen.
- Heranwachsende sind bei der Suche nach Identität auf Informationen
ihrer nächsten Bezugspersonen angewiesen - und, sie sind gute
Beobachter/innen.
- Die verbalen und (überwiegend) nonverbalen (analogen) Beziehungsbotschaften,
die Heranwachsende neben dem Inhalt einer Aussage von ihren Bezugspersonen
( und damit auch ihren Lehrer/innen) empfangen, prägen grundlegend
ihr Selbstkonzept und sind entscheidend für ihre gesamte Persönlichkeitsentwicklung.
5. Axiom
"Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder
symmetrisch (gleichwertig) oder komplementär (ergänzend),
je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder
Unterschiedlichkeit beruht".
Die Aussage zur sozialen Symmetrie von Watzlawick, seinen Mitarbeiter/innen
und vielen anderer Soziologen /Psychologen (als die empfehlenswertere
Sozialbeziehung und Interaktionsform) und zur Komplementarität
(als die weniger empfehlenswerte Sozialbeziehung und Interaktionsform)
ist zu undifferenziert, weil u.a. soziale Ungleichheit bzw. Gleichheit
mit der Führung kommunikativer Interaktionen zu schnell in eins
gesetzt werden. Das bedarf der Erläuterung:
1. Zwischen dem Erscheinungsbild einer ggfs. sogar institutionellen
Sozialbeziehung, die z. B. auf Gleichheit oder Ungleichheit beruht
und der Führung in kommunikativer Interaktionen besteht oft ein
Unterschied.
So kann ein Patient, der sich gegenüber dem Krankenhauspersonal
in einer Abhängigkeitsbeziehung befindet (er ist auf dessen
Unterstützung existentiell angewiesen), durchaus die Führung
der Kommunikation übernehmen. Er kann als Patient immer wieder
Forderungen stellen (er "tyrannisiert" das Personal wie
wir sagen und dominiert es damit). Die Sozialbeziehung und die aktuelle
Kommunikationsstruktur decken sich nicht.
Weitere Beispiele sind z.B. die meisten Frage-Antwort-Kommunikationen:
der Fragende "klagt" gewissermaßen die Antwort ein,
gibt aber zugleich zu erkennen, dass er die Antwort nicht weiß
und insofern vom Gefragten "abhängig" ist. Ein ähnlicher
Fall ist die Bitte, die zugleich eine Abhängigkeitserklärung
und eine Nötigung enthält.
2. Wir leben in einer Vielzahl von Sozialbeziehungen und Rollen,
in denen wir zwischen Symmetrie und Komplementarität abwechseln,
z.T. sind diese institutionell oder durch soziale Kontexte vorgegeben.
Niemand würde z.B. meinen, dass der Verkehrsteilnehmer dem
Polizisten dauernd "unterlegen" ist. Vielleicht bringt
dieser ihm am Abend als Trainer in einem Verein Judo bei, wobei
dann der Polizist den Anweisungen des Trainers folgen muss und ihm
in sehr "handgreiflicher Weise" unterlegen ist.
Komplementarität bedeutet keineswegs immer Unterlegenheit oder
immer Passivität: Man kann ja auch gut (einander in den jeweiligen
Fähigkeiten ergänzend) zusammenarbeiten: so sollen die
Menschen in einer demokratischen Gesellschaft vor allem zusammenarbeiten.
Watzlawick und Mitarbeiter schreiben (ebd. S.70)
"Es ist nicht etwa so, dass ein Partner dem anderen eine komplementäre
Beziehung aufzwingt; vielmehr verhalten sich beide in einer Weise,
die das bestimmte Verhalten des anderen voraussetzt, es gleichzeitig
aber auch bedingt."
Kurz: Es gibt eigentlich nur in verzerrten Sozial- und Kommunikations-beziehungen
einseitige Komplementarität oder (krankhafte) Symmetrie, z.B.
Rivalität oder blinde Konkurrenz. Der stete Wechsel und eine
gewisse Ausgewogenheit in den Sozial- und Kommunikationsbeziehungen
gibt die Stabilität.
3. Die Begrifflichkeit "krankhafte Symmetrie" führt
uns nun zum Thema Wettrüsten und dieser Fall wird bei Watzlawick
u.a. auch ausführlich erörtert:
Das Wettrüsten der Großmächte und ihrer jeweiligen
Verbündeten im Kalten Krieg war ein typischer Fall krankhafter
Symmetrie, in der Eskalation und Streit mit gefährlichen Folgen
herrschte und drohte.
In der Verfolgung eines sturen Konzepts der Gleichheit
und des Gleichtuns auf beiden Seiten wurde in gefährlicher
Interpunktion von Ereignisfolgen "Ich rüste auf, weil
Du auf(ge)rüste(s)t (hast)" versucht, jeweils immer etwas
"gleicher als gleich" zu sein. Dieses Verhalten entwickelte
eine Dynamik, die dann kaum noch zu kontrollieren war und mit der
Niederlage eines Staatengebildes endete (der Sowjetunion und ihrer
Verbündeten) aber auch mit der teilweisen Verwüstung der
Lebensgrundlagen des anderen "Partners" (der Amerikaner
und ihrer Verbündeten), vgl. den Schuldenberg, den der Kalte
Krieg im Westen hinterließ, die Verwüstung großer
Landstriche durch atomare Verstrahlung, eine falsch ausgerichtete
Wirtschaft usw..
4. Aber nicht nur in der Symmetrie gibt es krankhafte Vereinseitigung
sondern auch im Bereich der Komplementarität:
Wenn Komplementarität als Überlegen- vs. Unterlegensein
empfunden wird und zum bestimmenden Selbstbild/Fremdbild wird, entsteht
eine gefährliche und instabile Sozialbeziehung:
Der "Starke" wird immer stärker, der "Schwache"
immer schwächer und irgendwann empfindet der Stärkere
eine solche Beziehung als langweilig/uninteressant , der Schwächere
sie als unerträglich, und es kommt zur "Erledigung"
dieser Beziehung durch Aufgabe oder Aufstand.
Die etwas einseitige - eben aufgrund von Erfahrungen aus gestörten
Beziehungen der Klienten gewonnene - Beschreibung von Symmetrie
und Komplementarität in der Arbeit von Watzlawick u.a. bedarf
der Korrektur durch das "Normale" oder auch "Ideale":
Eine Fülle von verschiedenartigen Beziehungen, komplementären
und symmetrischen, und ein realitätsnäherer Inhalt dieser
Begriffe z.B. "sich ergänzen", bzw. "wetteifern"
macht das Leben der Menschen reich und ausgewogen, und es ist falsch,
(nur) in den Kategorien Sieg oder Niederlage, oben oder unten, Kampf
oder Aufgabe zu denken.

1.4 Dem Volk aufs Maul
geschaut 
1.6 Die vier Seiten einer Nachricht
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