Zitat von Thomas S. Eberle zur Konversationsanalyse
"Der [...] Forschungsansatz der Konversationsanalyse interessiert
sich für formale Prinzipien der sozialen Organisation sprachlicher
und nicht-sprachlicher Interaktionen. Sein Ausgangsmaterial sind
detaillierte Protokolle natürlicher Situationen, bspw. von
unterschiedlichen Begrüßungssituationen.
Untersucht wird dabei die Abfolge der einzelnen Beiträge
zur Interaktionssequenz im Hinblick auf die Mechanismen, die Interaktionen
miteinander sinnhaft verknüpfen und dadurch 'am Laufen halten'
und sie gleichzeitig für die Interagierenden als spezifisch
sinnvolle Interaktionen vom Typ A, B, oder C usw. 'markieren',
etwa als Begrüßungen, Verabschiedungen, Notrufe, Bestellungen
usw.
Rekonstruiert werden etwa Verläufe sonntäglicher Familientischgespräche,
die Strukturen von 'Klatsch', Feuerwehrnotrufe u.a.m.. Dabei werden
die untersuchten, überwiegend sprachlich vermittelten Interaktionen
nicht auf persönlich-psychologische Besonderheiten der jeweiligen
Teilnehmer hin analysiert.
Vielmehr geht es um die soziale Typik solcher Muster. Diese werden
begriffen als "allgemeine, institutionalisierte Sprechmuster,
die in bezug auf verschiedene Sprecher oder unterschiedliche soziale
Kontexte wenig variieren."
Eberle 1997: S. 245-280
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