Zur
Geschichte der Rhetorik
- 5. vorchristliches Jahrhundert: Die Rhetorik
bildet sich in Griechenland zur Schlichtung vom Eigentums- und
anderen Rechtsstreitigkeiten heraus: systematische Schulung
in der Argumentation und in sprachlicher Überzeugung und
Überredung.
- Schon in der griechischen Antike Professionalisierung
im Sinne der Ausbildung von Rhetoren (Isokrates, Lysias von
Syrakus), Integration in den Lehrplan der höheren Bildung.
- Theoretische Grundlegung durch die "Rhetorik"
des Aristoteles.
- Neue Blüte im antiken Rom als Theorie
(ars rhetorica) wie Praxis (ars oratoria) der Rede. Bei Cicero
und besonders bei Quintilian ("Institutio oratoria")
wird die Rhetorik in ihrem Wert für die Politik und besonders
für Bildungsprozesse beschrieben.
- Im Mittelalter bleibt die Rhetorik, nun
entsprechend der christlichen Lehre (Augustinus) modifiziert,
ein zentraler Teil des Triviums der septem artes liberales,
also der höheren Schulbildung.
- Angelegt bereits in der Antike und verstärkt
in der Renaissance und bis ins 18. Jahrhundert hinein ist die
Rhetorik ein zentraler Bestandteil der Produktion und Rezeption
von Dichtung, aber auch von theologischen, philosophischen und
anderen wissenschaftlichen Texten.
- Ende des 18. Jahrhunderts löst sich
die Rhetorik als System auf, sie bleibt aber wesentlich für
das staatlich-gesellschaftliche Leben, für die Politik,
das Rechtswesen und auch für die Bildungsinstitutionen.
- 20. Jahrhundert: Wiederbelebung der Rhetorik
im Rahmen einer kommunikationstheoretischen Bestimmung: Besonderes
Gewicht erlangt sie durch die verwendeten Techniken als Instrument
des Informationstransfers und für die Analyse kommunikativer
Handlungen in der Medienkommunikation.

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