Beispiele für latente oder komplizierte Transaktionen

Diese Botschaft ist zunächst einmal sachlich aus dem Erwachsenen-Ich des Senders an das Erwachsenen-Ich des Empfängers gerichtet. Die eigentliche oder latente Botschaft könnte aber lauten: "Wollen wir spielen?" und wäre aus dem Kindheits-Ich des Senders an das Kindheits-Ich des Empfängers gerichtet.

Da eine latente Transaktion eben verdeckt und nicht eindeutig einem Empfangs-Ich zuzuordnen ist, ist eine Reaktion darauf nicht immer voraussehbar und Missverständnisse können entstehen.

Sind in einer Transaktion eine offene und eine verdeckte Ebene beteiligt, so greift zunächst in der Regel die verdeckte Ebene (indirekte Äußerung).

Ein weiteres Beispiel für eine latente, Komplizierte Transaktion, uns allen wohlbekannt:

Die 10-jährige Susanne kommt am späten Nachmittag vom Spielen herein und fragt ihre Mutter:

Die Mutter hat die verdeckte Botschaft "Ich habe Hunger!" erkannt und entsprechend darauf mit ihrer Antwort reagiert. Das Kind ist zufrieden, und zeigt dies vielleicht mit einem fröhlichen: "Na, prima!".
Das Nennen der Uhrzeit, eine Reaktion aus dem vermeintlich angesprochenen Erwachsenen-Ich wäre absolut unbefriedigend für das Kind gewesen, da es mit seiner Frage etwas anderes beabsichtigt hat.

Die Kommunikation in offenen und verdeckten Botschaften (latente/komplizierte TA) kann zu großen Schwierigkeiten und Unstimmigkeiten führen: es kann beispielsweise passieren, dass indirekte Botschaften gar nicht oder falsch wahrgenommen werden. Die Folge ist eine schwere Enttäuschung. Andererseits muss derjenige, der solche Botschaften aussendet auch davon ausgehen, dass weder ein Anspruch auf die Beantwortung seiner indirekten Botschaft besteht noch ein solcher auf deren Registrierung.