Selbstbild
(Selbstkonzept):
Jeder macht sich ein "Selbst-Bild" und handelt entsprechend
dieses Bildes. Jenes muss mit der Wirklichkeit nicht unbedingt
übereinstimmen. Kommt es zu einer Diskrepanz von Selbstbild
und Wirklichkeit, dann tritt eine Störung der Kommunikation
ein, die wiederum das Selbstwertgefühl beeinträchtigt.
Selbstkonzepte werden natürlich auch von gesellschaftlichen
Rollen bestimmt, ebenso wie Rollenverständnisse, die durch
Erfahrungen gewonnen wurden. Die Rollen wechseln also von Kommunikationssituation
zu Kommunikationssituation.
Selbstwertgefühl:
Eng zum Selbstbild gehört das Selbst-Wert-Gefühl.
Je nachdem, wie weit wir unsere
Bedürfnisse befriedigen können, "steigt" oder
"fällt" unser Selbstwertgefühl.
Wer z.B. um die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse wie
Essen und Trinken bangen muss wird ein geringeres Selbstwertgefühl
haben als eine Person, die sich z.B. um die Akzeptanz in einer
Gruppe oder um Macht und Geltung bemüht.
Als höchstes Ziel streben Menschen die Verwirklichung ihres
Selbst , die Selbstverwirklichung an.
Vera F. Birkenbihl hat in Anlehnung an H.
Maslow die Bedürfnisse im Bedürfnis-Turm
kategorisiert. Maslow geht davon aus,
dass für das Anstreben der jeweils "höheren"
Bedürfnisse die Erfüllung der "niedrigeren"
erforderlich ist.
nach Birkenbihl: Kommunikationstraining
1986, Seite 49
Wenn wir diese Überlegungen auf die Schulsituation
von Kindern anwenden, kommen wir zu Beobachtungen, in denen
das Selbstverständliche gar nicht so selbstverständlich
ist. Um z.B. in der Schule erfolgreich lernen zu können,
müssen Kinder zumindest regelmäßige Mahlzeiten,
eine Wohnmöglichkeit haben und eine gewisse Geborgenheit
in der Familie erfahren.
Gerade bei sozialschwachen Familien, die oft in sozialen Brennpunkten
in besonderen Stadtteilen wohnen sind diese Grundbedürfnisse
von Kindern keineswegs befriedigt. Man muss sich nicht wundern,
wenn Kinder diese Besürfnisse dann woanders zu befriedigen
suchen, in extremer Weise durch Mundraub, in sublimierterer Form
durch besondere Anhänglichkeit oder auch Aggression der Lehrperson
gegenüber.
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