4 Konfliktbearbeitung und Konfliktlösung

4.7 Sozial-und Anti-Gewalttraining









Gewaltsituationen

Der Autor Dr. Helmut Wehr hat verschiedene Beispiele zusammengestellt, die Gewalt von Schüler/innen gegen Schüler/innen vorführen:

1. Beispiel

In einer Grund- und Hauptschule in Rastatt besserte sich ein Erstklässler sein Taschengeld auf, indem er Kleineren in der Toilette auflauerte und durch das Androhen von Prügel eins bis fünf Euro erpresste. Es dauerte ein Jahr, bis dieser Schüler die Schule verlassen musste, anders war dem Problem nicht mehr beizukommen.

2. Beispiel

Zwei Freundinnen des eifersüchtigen Mädchens A. lauerten der Schülerin M. in einer Realschule in Rastatt auf. Die Schülerin M. hatte mit dem Freund von S. in einer Disco geflirtet, weswegen die beiden Freundinnen ihr in der großen Pause im Klassenzimmer auflauerten. Unter reger Anteilnahme der Klassenkameraden/innen wurden M. mit einer Schere von A. gegen deren Willen zwei größere Strähnen aus dem Haar geschnitten.

Darauf vom Schulleiter angesprochen, erklärt eine der Freundinnen (S.), es wäre doch egal, ob man M. die Haare abschneide oder sie mit dem Feuerzeug abflamme. Da S. zwei Tage Schulausschluss erhielt, wurde die Mutter informiert, die sich gegen die Maßnahme mit der Aussage aussprach, sie selbst hätte anstelle ihrer Tochter dem Mädchen einen Kahlkopf geschoren, nicht nur zwei Strähnen entfernt.

3. Beispiel

In einer Karlsruher Schule sammelte eine Gruppe von Siebentklässlern Hunde- und Katzenkot. Auf dem Heimweg wurden damit ausländische Klassenkameraden "eingeseift".

4. Beispiel

In einer Grund- und Hauptschule in Rastatt wurde ein Mädchen der 3. Klasse zum wiederholten Male von zwei Klassenkameraden auf dem Nachhauseweg verprügelt. Als die Mutter ihre Tochter abholte und das Verprügeln durch ihre Anwesenheit verhinderte, wurde sie als "Arschloch" beschimpft und ihr erklärt, dass die Tochter eben bei anderer Gelegenheit "einfach umgebracht wird". Daraufhin drohte die Mutter mit einer Klage.