Gewaltsituationen
Der Autor Dr. Helmut Wehr hat verschiedene Beispiele zusammengestellt,
die Gewalt von Schüler/innen gegen Schüler/innen vorführen:
1. Beispiel
In einer Grund- und Hauptschule in Rastatt besserte sich ein
Erstklässler sein Taschengeld auf, indem er Kleineren in
der Toilette auflauerte und durch das Androhen von Prügel
eins bis fünf Euro erpresste. Es dauerte ein Jahr, bis dieser
Schüler die Schule verlassen musste, anders war dem Problem
nicht mehr beizukommen.
2. Beispiel
Zwei Freundinnen des eifersüchtigen Mädchens A. lauerten
der Schülerin M. in einer Realschule in Rastatt auf. Die
Schülerin M. hatte mit dem Freund von S. in einer Disco geflirtet,
weswegen die beiden Freundinnen ihr in der großen Pause
im Klassenzimmer auflauerten. Unter reger Anteilnahme der Klassenkameraden/innen
wurden M. mit einer Schere von A. gegen deren Willen zwei größere
Strähnen aus dem Haar geschnitten.
Darauf vom Schulleiter angesprochen, erklärt eine der Freundinnen
(S.), es wäre doch egal, ob man M. die Haare abschneide oder
sie mit dem Feuerzeug abflamme. Da S. zwei Tage Schulausschluss
erhielt, wurde die Mutter informiert, die sich gegen die Maßnahme
mit der Aussage aussprach, sie selbst hätte anstelle ihrer
Tochter dem Mädchen einen Kahlkopf geschoren, nicht nur zwei
Strähnen entfernt.
3. Beispiel
In einer Karlsruher Schule sammelte eine Gruppe von Siebentklässlern
Hunde- und Katzenkot. Auf dem Heimweg wurden damit ausländische
Klassenkameraden "eingeseift".
4. Beispiel
In einer Grund- und Hauptschule in Rastatt wurde ein Mädchen
der 3. Klasse zum wiederholten Male von zwei Klassenkameraden
auf dem Nachhauseweg verprügelt. Als die Mutter ihre Tochter
abholte und das Verprügeln durch ihre Anwesenheit verhinderte,
wurde sie als "Arschloch" beschimpft und ihr erklärt,
dass die Tochter eben bei anderer Gelegenheit "einfach umgebracht
wird". Daraufhin drohte die Mutter mit einer Klage.
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