Beispiel
1
Uwe und Tim sind in der Klasse 5. Die beiden
mögen sich ganz gerne. Sie haben hin und wieder am Nachmittag
telefoniert. Einmal waren sie schon zusammen im Schwimmbad.
In einer großen Pause rennt Uwe wie die anderen Jungen auch
über den Schulhof, sie spielen mit einem Ball. Tim mischt
sich ein. Er hält Uwe am Hemd fest. Uwe rennt weiter, dabei
reißt die Naht an seiner Schulter. (Das Hemd hatte bereits
an einer anderen Stelle einen kleinen Riss). Uwe fordert von Tim
ein neues Hemd.
Lösung 1: Negative
Konfliktbearbeitung, Eskalation
Uwe versucht Tim unter Druck zu setzen:
falls dieser sich weigert, ein neues Hemd zu kaufen, tut er sich
mit anderen Klassenkameraden zusammen, lauert Uwe auf und versucht
ihn zum Kauf zu zwingen.
Lösung 2: Aufwendige
Konfliktlösung, Deeskalation
Wiederum weigert sich Tim zunächst,
aber nun macht Uwe den Vorschlag, in diesem Fall einen "Schiedsrichter"
zu konsultieren, etwa einen Lehrer oder einen ausgleichenden Mitschüler.
So wird die Spannung schon einmal herausgenommen und eine neutrale
Instanz eingeschaltet, die bei einer konstruktiven Konfliktlösung
helfen kann.
Lösung 3: Pragmatische
Lösung, die z.B. ein Vorschlag des Schiedsrichters sein könnte
Beide Jungen setzen sich in der nächsten
Handarbeits-/Textilstunde gemeinsam zusammen und jeder flickt
"seinen" Riss.
Lösung 4: Pragmatische
Lösung nach einmal Überschlafen der Sache
Tim bietet Uwe ein gebrauchtes Hemd von
sich an, das er nicht mehr so gerne trägt.
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